Leitgedanken

  1. Die Entwicklungen der letzten Monate und Jahre stellen alle bisherigen Handlungsweisen auf die Probe. Die alten Maßstäbe greifen nicht mehr.
    Die Zeit läuft uns davon.
  2. Wir werden uns neue Maßstäbe einfallen lassen und sie ausprobieren müssen. Bis dahin befinden wir uns allerdings in großer Unsicherheit über die gegenwärtige Situation.
  3. Der Staat steht vor der schwierigen Aufgabe, das Spielfeld der Wirtschaft neu abzustecken. Das Spielfeld der Wirtschaft aber ist heute die ganze Welt. Und "den Staat" gibt es nicht mehr, welcher der Wirtschaft wirkungsvoll entgegentreten könnte oder sollte; es sei denn, die Weltgesellschaft bequemt sich zu gemeinsamen Maßnahmen.
  4. Die Turbulenzen der letzten Monate zeigen sehr klar, daß „die Welt“ nur gemeinsam überleben kann – oder eben untergeht. Das zwingt die Staaten zu gemeinsamem Handeln. Zu allererst aber muß sich Europa angesichts der Auseinandersetzungen mit der Finanzwelt wieder finden.
  5. Die Ausgangspunkte für dieses Rennen ums Überleben sind sehr unterschiedlich und bedürfen eines Ausgleichs. Das berührt die fundamentalen Interessen aller Menschen und macht gemeinsames Handeln extrem schwierig.
  6. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wandeln sich radikal und stellen jede Unternehmensführung auf den Prüfstand. Alte Hierarchie-Konzepte werden durch neue Formen aufgabenorientierter Organisation auf Zeit abgelöst, Veränderungsprozesse gehören zum täglichen Brot.

Die neuen "Grundrechnungsarten" zur Meisterung der anstehenden Veränderungen werden die folgenden sein:

  1. mit anderen Menschen von gleich auf gleich – von freien BürgerInnen zu freien BürgerInnen – reden und kooperieren zu können und zwar in Teams, Gruppen usf. (das Prinzip Gruppe),
  2. Interessenkonflikte zu identifizieren und direkt auszutragen (selbständiger Konfliktumgang),
  3. aufgabenadäquate Organisationsformen auf Zeit zu erfinden, und doch relativ stabile Konfliktlösungsstrukturen und -prozesse einzurichten (z. B. Projekt-Management, Netzwerk- und virtuelle Organisation), immer wieder neue Organisations-Designs zu entwerfen und auszuprobieren,
  4. die verschiedenen Lebensbereiche in den gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang einzuordnen; unser Denken und Handeln – insbesondere das wirtschaftliche – an den Maßstäben von Gerechtigkeit, Politik, Kultur, Sinn zu prüfen; in Widersprüchen und gleichzeitig ans Ganze zu denken.

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