Forschung
Motivuntersuchungen nach der Methode der mehrdimensionalen Ursachenforschung (“Philosophische Marktforschung”)
Philosophen fragen bei allen Phänomenen nach ihrem "Sitz im Leben" – so auch bei den Produkten und Dienstleistungen von Unternehmungen, bei gesellschaftlichen und politischen Frage- und Weichenstellungen. Das setzt voraus, daß man sie einigermaßen in die Grundströmungen des gegenwärtigen Zeitalters einordnen kann.
Als Methode wurde in den frühen Siebziger-Jahren – angeregt durch Ernest Dichter und Traugott Lindner – vom Team Gerhard Schwarz und Bernhard Pesendorfer die mehrdimensionale Ursachenforschung ausgearbeitet und und seither ständig weiterentwickelt. Sie ist aufwendig, weil sie nur im Team, interdisziplinär, empirisch und doch philosophisch betrieben werden kann; sie greift aber auch wesentlich tiefer als traditionelle Marktforschungen. Deshalb kann sie auf exzeptionelle Erfolge hinweisen.
Die Arbeitsweise
- Eine Firma will z.B. wissen, was das Produkt für die Kunden "eigentlich" ist.
- Wir beauftragen eine Reihe von relevanten Wissenschaftern und Praktikern aus verschiedensten Disziplinen, eine Arbeits-Hypothese zum Forschungsgegenstand zu verfertigen (relevant sind fast immer der psychoanalytische Aspekt, kulturelle Vorurteile, religiöse Traditionen, historische Entwicklungen, Zeitströmungen im Weltbild, das sich wandelt, stammesgeschichtliches Erbe, anthropologische Konstanten, weiters soziologische, wirtschaftliche, biologische, medizinische, technisch-naturwissenschaftliche Komponenten).
- Im iterativen Verfahren fomulieren wir eine erste Fragestellung, lesen die ersten Hypothesen und präzisieren damit die Richtung, in die wir suchen.
- Gleichzeitig führen wir eine vereinbarte Zahl von stundenlangen offenen Fragegesprächen nach einem Zufalls-Sample, in dem wir nicht nur nach dem speziellen Produkt, etwa einer Versicherung, sondern nach dem gesamten Sicherheitssystem im Lebenskonzept der Interview-Person und dann erst nach dem speziellen Produkt fragen. Die Interviews werden wörtlich verschriftet und evaluiert, die relevanten Kategorien herausdestilliert.
- Die interdisziplinäre Arbeitsweise zwingt dazu, die Interview-Aussagen und Kategorisierungsversuche immer wieder von verschiedenen Seiten aus neu zu überprüfen.
- In einem Bericht werden die Forschungsergebnisse zusammengefasst und vom Team der Wissenschafter und Interviewer und Interviewauswerter diskutiert.
- Der danach revidierte Bericht wird dem Auftraggeber übergeben – meist verbunden mit einer Präsentation vor der jeweiligen Geschäftsleitung. Zentraler Bestandteil sowohl des Berichts als der darauffolgenden Diskussion auf den verschiedenen Führungsebenen sind die konkreten Umsetzungsmaßnahmen – natürlich in der strategischen Ausrichtung, der Marktpositionierung, der Produktenwicklung.
- Die Erkenntnisse auf dem Gebiete des Produkts haben daher oft auch organisatorische Konsequenzen zur Folge, sie tangieren die bisherige Arbeitsteilung, Einflussverteilung usf. Diese Veränderungen lösen Reaktionen und manchmal auch Konflikte aus, die aber – gut betreut – sehr positiv sind, weil dadurch die Energien frei werden, die zu neuen gemeinsamen Verbesserungen führen (Change-Management und Organisationsentwicklung).
Beispiele für Forschungen
"Sparen und Kredit", "Motive privater Versicherungsnehmer", "Arbeitssicherheit im internationalen Spannungsfeld", "Nahversorgung - Kleinbetriebe in Handel und Gewerbe", "Gleichberechtigung von Mann und Frau in der öffentlichen Verwaltung der BRD", "Das Auto im emotionalen und politischen Umfeld", "Motive für/gegen das Rauchen", "Brot", "Motive rund um den PC", "Versicherungsmotive – die verschiedensten Sparten", "Versicherungsbetrug", "Mobiltelefon", "Motor-Design", "Automatenspieler", "ÖsterreicherInnen für/gegen den EU-Beitritt", "Motive rund ums Kostensparen", "Deutsche für/gegen den EURO", "Versicherungsmotive – Schwerpunkt Lebensversicherung", "Das Dilemma der Allfinanz: Die Verträglichkeit von Bank und Versicherung", „Alterwerden, Altsein, Tod und Vorsorge in den Augen der 25-50-Jährigen“, etc.
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